Lebensversicherung: Tod eines Klassikers

Lebensversicherung: Tod eines Klassikers

Minizinsen und hohe Gebühren sind der Tod der klassischen Lebensversicherung. Angesichts der wohl noch lang anhaltenden Niedrigzinsphase ziehen sich immer mehr Anbieter aus dem Geschäft mit der klassischen Lebensversicherung zurück. Versicherer wollen zukünftig mit fondsgebundenen Produkten punkten. Welche Alternativen gibt es?

Es ist schon erstaunlich, dass viele Versicherungen trotz Zinsen nahe Null für Staatsanleihen und Solvency II an der konventionellen Lebensversicherung festhielten. Jahrelang beteuerte man mit einem Garantiezins und Überschussbeteiligung sei die klassische Lebensversicherung eine attraktive Form der Altersvorsorge. Doch plötzlich ändern auch Versicherer ihre Strategie. Zurich, HDI, Generali, Basler und Ergo haben sich entschieden das Geschäft mit dieser Form der Lebensversicherung einzustellen. Man kann davon ausgehen, dass weitere Versicherer diesem Beispiel folgen werden. Denn auch der Garantiezins von zurzeit 1,25 % gerät unter Druck und wird voraussichtlich 2016 fallen.

Lohnt sich der Abschluss einer klassischen Versicherung trotzdem noch?

Auch wenn inzwischen selbst große deutsche Versicherungen vom Abschluss klassischer Verträge abraten, kann man diese Frage nicht pauschal mit ja oder nein beantworten. Für diejenigen die das 55. Lebensjahr überschritten haben kann eine klassische Lebens oder Rentenversicherung in den Bereichen der betrieblichen Altersvorsorge, Basisrente und Sofortrente noch sinnvoll sein. Bei den Sofortrenten konnten sich fondsgebundene Rentenversicherungen in der Vergangenheit bisher nicht durchsetzen. Dies liegt sicherlich auch daran, dass bei einem 65-jährigen Versicherungskunden die Sicherheit bei der Auswahl seiner Geldanlage einen wesentlich höheren Stellenwert einnimmt. Junge Menschen hingegen wollen oder müssen bis zum Renteneintritt möglichst viel Kapital ansparen, um ihre Rentenlücke zu schließen. Ein heute 20 oder 30-jähriger Kunde kann dabei auch ein höheres Anlagerisiko eingehen. Mit der richtigen Anlagestrategie können junge Menschen beim Thema Altersvorsorge auch ganz auf Versicherungsprodukte verzichten.

Welche Alternativen zur klassischen Lebensversicherung gibt es?

Vorsorgeprodukte mit Garantieverzinsung, machten den Versicherern in den letzten Jahren schwer zu schaffen. Viele Bestandskunden haben noch alte Lebensversicherungsverträge mit bis zu 4 % Garantiezins. Durch die anhaltende Niedrigzinsphase fällt es den Versicherern besonders schwer, die früher vereinbarten Zinsen zu gewähren. In Zukunft möchten die Versicherer am liebsten ganz auf Produkte mit Garantiezins verzichten. Eine Alternative dazu sind fondsgebundene Rentenversicherungen oder Versicherungen, bei denen nur die eingezahlten Beiträge am Vertragsende garantiert werden. Wie die Gesamtverzinsung oder die Ablaufleistung solcher Verträge aussieht, lässt sich heute aber nicht sagen denn maximal die eingezahlten Beiträge bekommt der Kunde zum Ablauf des Vertrages ausgezahlt. Für Sparer ist es wichtig, dass die Versicherung geeignete Fonds oder ein optimales Kapitalmanagement bietet. Gerade bei diesen beiden Punkten bieten Versicherungsprodukte viele Möglichkeiten, jedoch fehlt es an Transparenz. Versicherungskunden wissen oft nicht wie der Versicherer das Geld der Kunden investiert und welche Kosten entstehen. Fondsanlagen und Fondssparpläne bieten mehr Transparenz, Anleger wissen genau wo ihr Geld investiert ist und welche Kosten entstehen. Im Übrigen ist ein Fondssparplan bei dem die eingezahlten Beiträge zum Ablauf garantiert sind schon seit einigen Jahren in Deutschland auf dem Markt. Es handelt sich dabei um die von Medien oft schlecht gemachte Riester-Rente. Der Riester Fondssparplan bietet transparente Kosten sowie eine Beitragsgarantie zum Ablauf auch für Kunden, die nicht zum geförderten Personenkreis gehören.

Fazit: Alternativen zur klassischen Lebens- und Rentenversicherung gibt es bereits. Sollte der Garantiezins 2016 gekürzt oder ganz abgeschafft werden, bedeutet dies das Ende der klassischen Tarife. Deutsche Versicherungskunden müssen sich dann darauf einstellen, dass maximal die eingezahlten Beiträge zum Ablauf des Vertrages garantiert werden. Wer darauf verzichten kann, findet in einem Fondssparplan eine sehr gute Alternative.


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