20 Lebensversicherer erhöhen die Überschussbeteiligung

Dank der Zinswende konnten die Lebensversicherer wieder mehr Flexibilität entwickeln und ihren Kunden mehr Möglichkeiten bieten, an den Überschüssen teilzuhaben. Zum Jahreswechsel 2023 erhöhten 20 Unternehmen ihre Überschussbeteiligung, unter ihnen auch die Allianz. MORGEN & MORGEN untersuchte die Entwicklung weiter.

SIGNAL IDUNA Lebensversicherung steigert Überschussbeteiligung um 0,85%

Laut einer Analyse von MORGEN & MORGEN haben 20 Gesellschaften ihre Erträge im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt erhöht. Dies bedeutet einen Anstieg von 0,30 Prozentpunkten. Der größte Erhöhungsbetrag liegt bei 0,85%, der niedrigste bei 0,15%. Besonders hervorzuheben ist die SIGNAL IDUNA Lebensversicherung, die erst Anfang 2022 am Markt eingeführt wurde und die höchste Steigerung von 0,85 aufwies.

Dies ist ein besonders ermutigendes Ergebnis. MORGEN & MORGEN zeigte bei der Analyse von 53 Versicherern, dass die laufenden Beteiligungen an den Überschüssen 2023 bei durchschnittlich 2,1% liegen, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 1,9%. Der höchste Prozentsatz wird immer noch von demselben Versicherer angeboten, nämlich die IDEAL, mit 3%. Während 21 Gesellschaften immer noch Verzinsungen von unter 2% bieten, liegen 32 Gesellschaften bei über 2%. 33 Versicherer änderten ihre Verzinsung nicht, aber auch 19 ließen ihre Kunden schon 2022 mit einem Prozentsatz von über 2% an den Erträgen teilhaben. Das ist sehr ermutigend.

Die sinkender Zinszusatzreserve sorgt für steigende Überschüsse

Der Zinsanstieg in der Vergangenheit hat den Versicherungsunternehmen mehr finanzielle Mittel ermöglicht. Die Aufwendungen für die Zinszusatzreserve der meisten Unternehmen gingen zurück und lieferten Kapital, das es erlaubte, die Überschussbeteiligungen zu erhöhen. Thorsten Saal von MORGEN & MORGEN erklärt dazu, dass die Entlastung durch die Zinszusatzreserve für jeden Versicherer unterschiedlich ausfällt, abhängig vom Bestand an hohen Garantiezinsen. Zusammengefasst werden die altverträge mit den hohen Garantiezinsen nach und nach weniger Belastung verursachen und somit mehr Freiraum für eine erhöhte Überschussbeteiligung schaffen.

Könnte es eine Veränderung der Trends geben? Es hängt nicht nur von der Zinszusatzreserve ab, wie sich die Gewinnbeteiligung bewegen wird – MORGEN & MORGEN nennt die Faktoren, die den Versicherern beeinflussen: Aktuelle Finanzzahlen, wie die Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen, Bewertungsreserven, die Struktur des Bestandes, Entlastungen der Zinszusatzreserve, die Art der Kapitalanlagen, und die Geschäftspolitik des Versicherers. Ein Aufleuchten der Hoffnung.

MORGEN & MORGEN kommt zu dem Schluss, dass es eine strategische Entscheidung ist, ob der Versicherer die gerade niedrigen Puffer in der RfB durch Rückflüsse aus der Zinszusatzreserve und aus höheren Erträgen auffüllt oder die Kunden direkt an der Steigerung der Attraktivität der Altersvorsorgeprodukte beteiligt. Dies lässt sich von außen nur teilweise beurteilen.

Trendwende in Sicht

Die Entscheidung, die Überschussbeteiligung zu erhöhen, ist sehr persönlich. Wir sehen, dass der Markt gesund ist, und schätzen es, dass die Branche den Versicherten ermöglicht, an dem Aufschwung teilzuhaben. Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob es sich um eine Trendwende handelt, aber es sieht vielversprechend aus. Für den Moment erwarten die Experten jedoch keine bedeutende Steigerung der garantierten Verzinsung. Stattdessen werden die Versicherer die weitere Zinsentwicklung beobachten. Laut der Deutschen Aktuarvereinigung soll der Höchstrechnungszins noch 2024 auf 0,25% belassen werden.